Bremischer Deichverband am linken Weserufer
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Sehr geehrtes Mitglied,
auch in diesem Jahr möchten wir Ihnen wieder einige Informationen über die Arbeit des Verbandes im vergangenen Jahr und einen Ausblick auf das Jahr 2004 geben.

Im links der Weser, also neustadtseitig gelegenen Gebiet der Stadtgemeinde Bremen, erfüllen wir vielfältige wasserwirtschaftliche Aufgaben.

Zum einen gewährleisten wir mit der Instandhaltung und dem Betrieb der Hochwasserschutzanlagen den Schutz vor Hochwasser und Sturmflut und erhalten damit eine der wichtigsten Infrastrukturen für unser Gebiet in Bremen überhaupt.
Hierfür unterhalten wir rund 63 km Strom- und Flussdeiche an der Weser, der Ochtum und der Varreler Bäke, dazu rund 17 km Hochwasserleitdeiche und sonstige Hochwasserschutzanlagen im Bereich des Stadtwerders und des Teerhofes.

Der andere Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt bei der Abführung des Niederschlagswassers durch offene Gewässer, Siele und Schöpfwerke.
Einschließlich der Ochtum und der Varreler Bäke unterhalten wir hierfür rund 145 km Gewässer, hinzu kommen 24 Schöpfwerke, 4 große Flussstauanlagen, das Wehr in der Kleinen Weser sowie zahlreiche Siele, kleinere Stauanlagen und sonstige Bauwerke.

Die Selbstverwaltungsorgane haben im Jahre 2003 ihr satzungsmäßigen Aufgaben wahrgenommen. Die Mitgliedervertretung mit der traditionellen Bezeichnung Deichamt hat die geprüfte Jahresrechnung 2002 entgegengenommen und dem Vorstand und der Geschäftsführung Entlastung erteilt.
Der Haushaltsplan 2004 mit einem Gesamtvolumen von rund EUR 2.230.000,- wurde im Haushaltsausschuss vorbereitet, vom Vorstand gemäß Satzung aufgestellt und vom Deichamt festgesetzt.

Ebenso beschlossen wurde die Höhe der Beitragssätze für das Jahr 2004.
Sie sind unverändert gegenüber dem Vorjahr und belaufen sich auf:

Der Vorstand
hat sich in seinen monatlichen Sitzungen mit allen wichtigen Angelegenheiten des Verbandes befasst.
Über die eigenen Vorhaben wurde dabei ebenso beschlossen wie über die Stellungnahmen zu Vorhaben anderer Träger, zur Bauleitplanung usw.

Rückblick auf das Jahr 2003
Die laufenden Unterhaltungsarbeiten sind wie üblich planmäßig durchgeführt worden.

Bei der Unterhaltung der Deiche wurde auf den dafür geeigneten Abschnitten erstmalig flächendeckend die sogenannte Schlegeltechnik angewendet. Dabei werden Maschinen in der nebenstehend abgebildeten Art verwendet, die das Gras nicht wie bisher abschneiden, sondern abschlagen und dabei auch längeren Aufwuchs relativ fein zerkleinern und gleichmäßiger verteilen.
Da mit diesen Maschinen auch längeres Gras problemlos gemäht werden kann, werden die Arbeiten wetterunabhängiger; unter günstigen Verhältnissen können auch Mähdurchgänge eingespart werden. Das stark zerkleinerte und verteilte Mähgut verrottet schnell und sorgt für eine laufende Nährstoffrückfuhr, so dass auch künftig kein Einsatz von Düngemitteln erforderlich wird, um die so wichtige dichte Grasnarbe zu erhalten.
Die eingesetzten Geräte sind von einfacherer und robusterer Bauweise als die bisher verwendeten Spindelmäher und erfordern einen wesentlich geringeren Wartungsaufwand.

Die deshalb erwarteten Einsparungen haben sich deshalb zum Ende der Mähsaison auch tatsächlich ergeben.
Großflächenmähwerk

Die für 2003 geplant gewesenen Arbeiten am Siel und Schöpfwerk Mühlenhaus, das den Großteil des Niedervielandes be- und entwässert, sind im wesentlichen abgeschlossen.
Die 1965 errichtete Anlage wurde, nachdem 2002 die Mittelspannungsschaltanlage ersetzt wurde, mit einer neuen elektrischen Installation auf der Niederspannungsseite versehen.
Außerdem wurde das Schöpfwerk mit einer neuen automatischen Steuerung versehen und an den Leitrechner des Verbandes angeschlossen, so dass die Betriebszustände vom Betriebshof aus überwacht werden können.
Störungsmeldungen der Anlage werden automatisch über das Alarmmanagement des Leitrechners an den jeweils im Bereitschaftsdienst befindlichen Mitarbeiter des Verbandes übermittelt, so dar auch außerhalb der normalen Dienstzeiten kurzfristig reagiert werden kann.
Die Verbesserung der Wasserstandssteuerung erfordert noch den Austausch des Antriebs der Stauanlage im Bauwerk, der von der Bauart her für eine genaue Einregulierung nicht geeignet und aufgrund der langen Betriebszeit auch stark verschlissen ist.
Diese Restarbeiten werden in 2004 durchgeführt.

Das Siel und Schöpfwerk Huchting-Nord hinter dem Huchtinger Bahnhof ist mit einer zusätzlichen Pumpe kleinerer Leistung versehen worden. Bei hohen Außenwasserständen in der Ochtum können geringere Niederschlagsmengen nunmehr wirtschaftlicher abgeführt werden.

Im Bereich der Gewässerunterhaltung versuchen wir, den Anteil der außerordentlich kostenintensiven Handarbeit weiter zu vermindern, ohne die aus ökologischen Gründen erforderliche - im übrigen auch durch das Wassergesetz und das Naturschutzgesetz geforderte - Differenzierung bei den Unterhaltungsmethoden außer Acht zu lassen.
In den Bereichen, wo die Gewässer durch Grünanlagen verlaufen und breitere Randstreifen besitzen, setzen wir leistungsfähigere Mähgeräte als bisher ein, so dass auch dort Rationalisierungseffekte erzielt werden können.
Das nebenstehende Bild zeigt die Erprobung eines Auslegermähwerks, mit dem außer den eigentlich Mäharbeiten auch auf schonende Weise die notwendigen Gehölzrückschnitte vorgenommen werden können.
Soweit es sich um geeignete Weichgehölze handelt, wird das abgeschnittene Reisig übrigens nicht entsorgt, sondern zu Bündeln, sogenannten Faschinen, gebunden, die für naturnahe Uferbefestigungen verwendet werden können.

Recht aufwendig war die Reparatur der Stauanlage Warfelde in der Ochtum.
Sie war unaufschiebbar geworden, da der Antriebszylinder der Wehrklappe defekt war und die Einhaltung der notwendigen Wasserstände nicht mehr gewährleistet werden konnte.
Das mehr als eine Tonne schwere Bauteil musste aus der ungünstigen Anordnung ausgebaut, in einem Fachbetrieb gründlich instandgesetzt und dann ebenso kompliziert wieder montiert werden. Abgesehen von diesen Schwierigkeiten konnte das Bauwerk bei dieser Gelegenheit teilweise trockengelegt und inspiziert werden.
In den nächsten Jahren werden Konservierungsarbeiten notwendig werden.
Zum Jahresende ist bei dieser und einer weiteren Stauanlage die Wasserstandssteuerung aufgrund des Alters irreparabel defekt geworden.
Sie wurden mit modernster Technik neu installiert und an den Leitrechner des Verbandes angeschlossen.

Übung zur Deichverteidigung
Im August 2003 wurde gemeinsam mit der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk, dem Deutschen Roten Kreuz und der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft eine weitere Übung zur Deichverteidigung veranstaltet (Siehe Bildershow).
Wie im Vorjahr wurde das Schließen eines größeren Deichschadens mittels Sandsackdamm geübt.
Die etwa 50 m breite Furt im Sommerdeich der Weser in Hasenbüren konnte gegen einen Wasserstand von etwa 1,20 m mit rund 11.500 Sandsäcken erfolgreich geschlossen werden.
Wertvolle Erkenntnisse wurden hinsichtlich der notwendigen Transport- und Füllkapazitäten unter der Voraussetzung eines weiter entfernt liegenden Sandsackfüllplatzes gewonnen werden.
Ebenso konnten die Einbautechniken von den ehrenamtlichen Helfern unter realistischen Bedingungen noch einmal geübt werden.

Die Verbesserung der Kommunikationsmittel des Verbandes im Katastrophenfall konnte 2003 erreicht werden.

Das Deichverteidigungsmaterial ist ergänzt und in einer Weise eingelagert worden, die künftig einen schnelleren Zugriff und Transport ermöglicht als bisher.

Ausblick auf das Jahr 2004
Über die laufenden Unterhaltungsarbeiten hinaus sind im nächsten Jahr wenige Maßnahmen geplant.
Es soll die erwähnte Umrüstung des Sielantriebes im Schöpfwerk Mühlenhaus ausgeführt werden.
Der Austausch der Stemmtore im Schöpfwerk Huchting, der 2003 nicht mehr bewerkstelligt werden konnte, wird nachgeholt werden.

Ebenfalls vorgesehen ist die Vorbereitung der Revision des Wehres in der Kleinen Weser beim Teerhof.
Die eigentlichen Arbeiten dafür sollen dann voraussichtlich 2005 erfolgen

Wir hoffen, Ihnen mit diesem Informationsblatt wiederum einen kleinen Einblick in die Verbandsarbeit gegeben zu haben.

Bei weiteren Informationswünschen wenden Sie sich gerne an uns. Mit freundlichen Grüßen, verbunden mit den besten Wünschen für das neue Jahr

Bernhard Lübbers
- Deichhauptmann -

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